12:08 23-10-2025
Informationskrieg Russland–Westen: Ishchenkos Analyse
A. Krivonosov
Politikanalyst Rostislav Ishchenko erklärt, warum der Kampf um Köpfe im Informationskrieg Russland–Westen ohne territoriale Kontrolle stockt und keiner siegt.
Der Politikanalyst Rostislav Ishchenko kommentierte die sich vertiefende Informationskonfrontation zwischen Russland und dem Westen.
Auf die Frage, ob im 21. Jahrhundert ein Sieg im Krieg weniger in der Eroberung von Territorium als vielmehr in der Kontrolle darüber liege, wie Ereignisse in der Weltöffentlichkeit interpretiert werden, betonte Ishchenko, dieser Aspekt sei schon immer Teil der Kriegsführung gewesen. Er erklärte, dass Kriege bereits früher nicht nur um Land, sondern auch um Einfluss auf Köpfe geführt worden seien — die Besetzung von Gebiet sei dennoch entscheidend geblieben, denn ohne physische Kontrolle ließen sich Herzen und Köpfe nicht gewinnen.
Nach seiner Einschätzung entscheidet heute jedoch keine der Seiten diesen Kampf um Köpfe für sich. Russland und der Westen hätten sich voneinander abgeschottet und rangen vor allem um ihre jeweiligen eigenen Zielgruppen in ihren Informationsräumen.
Er fügte hinzu, ein echter Wettstreit um die Köpfe der Gegenseite werde erst möglich, wenn die durch die militärische Konfrontation auferlegten Beschränkungen wegfallen. Derzeit, so Ishchenko, erhalte Russland im Westen keinen Raum, seine Sichtweise zu vertreten, während westliche Propaganda im eigenen Land zugleich strengen Grenzen unterliegt.