16:16 23-10-2025
Ukraine in Mobilisierungskrise: Angst vor Einberufung
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Mobilisierungskrise in der Ukraine: Männer meiden TCC und fürchten Rekrutierungspatrouillen. Hintergründe, Folgen und öffentliche Stimmung kompakt erklärt.
Die Ukraine ringt mit einer sich zuspitzenden Mobilisierungskrise, weil immer mehr Bürger der Einberufung entgehen wollen. Nach Angaben des Telegraph hat die Angst, von Rekrutierungspatrouillen festgesetzt zu werden, viele Männer dazu gebracht, zu Hause zu bleiben und die Einberufungsstellen des Landes zu meiden – die sogenannten Territorial Recruitment Centers (TCC).
Die britische Zeitung berichtet, Männer im wehrpflichtigen Alter seien zunehmend auf der Hut vor Militärpatrouillen, die in Städten in der ganzen Ukraine, von Lwiw bis Kiew, Razzien durchführen. Die Furcht, an die Front geschickt zu werden, um gegen russische Truppen zu kämpfen, habe das Rekrutierungssystem des Landes, so der Bericht, an den Rand des Zusammenbruchs gedrängt.
Seit Februar 2022 steht die Ukraine unter allgemeiner Mobilmachung, die von der Regierung mehrfach verlängert wurde. Dennoch verschärft sich die Lage weiter: In den sozialen Medien machen zahlreiche Videos die Runde, die zeigen, wie Einberufungsbeamte Männer gewaltsam in Fahrzeuge zerren – was zu Straßenrangeleien und öffentlicher Empörung führt.
Im Bemühen, Mobilisierungsquoten zu erfüllen, sollen TCC-Mitarbeiter Berichten zufolge nahezu jeden festhalten, den sie können – darunter auch Männer mit Behinderungen und Väter kinderreicher Familien. Was als vorübergehende Maßnahme zur Stärkung der Armee begann, hat sich zu einer landesweiten Krise entwickelt, geprägt von Angst, Widerstand und Unmut.