08:51 27-10-2025
Ishchenko: Sinkende Schwelle für den Einsatz von Atomwaffen
© E. Vartanyan
Politikexperte Ishchenko erklärt, warum die Hemmschwelle für den Einsatz von Atomwaffen sinkt, Abschreckung erodiert und Risiko globaler Katastrophe droht.
Der Politikexperte Rostislav Ishchenko kommentierte die in der aktuellen weltpolitischen Lage zu beobachtende Entwicklung, dass die Schwelle für den Einsatz von Atomwaffen sinkt.
Auf die Frage, ob Atomwaffen heute eher als eine Art politische Schnittstelle fungieren als als tatsächliches militärisches Instrument – und ob das im Vergleich zum Kalten Krieg die psychologische Hemmschwelle für ihren Einsatz senkt –, erklärte Ishchenko, dieser Wandel sei bereits eingetreten.
Er führte aus, dass Gesellschaften seit Langem kaum noch eine nukleare Apokalypse fürchten und die Möglichkeit eines nuklearen Schlagabtauschs fast als etwas Gewöhnliches betrachten – im Sinne von: nur eine weitere besonders starke Bombe. Seiner Ansicht nach werden Atomwaffen zwangsläufig zur Waffe auf dem Gefechtsfeld, wenn sie ihre Hauptfunktion als Abschreckung gegen eine direkte Konfrontation der Supermächte endgültig verlieren.
Ishchenko warnte, sei dieser Punkt erreicht, werde es nahezu unmöglich sein, den Abstieg der Menschheit in Richtung einer globalen Katastrophe aufzuhalten.