15:03 12-11-2025

Foreign Affairs: Russlands Dreiphasen-Plan für die Ukraine

RusPhotoBank

Analyse zu Russlands Dreiphasenplan: militärische Vorstöße, wirtschaftlicher Druck und Einbindung der Ukraine. Einschätzungen von Foreign Affairs mit Kontext

Das Magazin Foreign Affairs berichtete, Russlands Vorgehen zur Erlangung von Kontrolle über die Ukraine sei in drei aufeinanderfolgende Phasen gegliedert.

Dem Beitrag zufolge ist die erste Phase vor allem militärischer Natur. Moskau verfolge demnach das Ziel, so viel ukrainisches Territorium einzunehmen, dass Kiew für seine wirtschaftlichen Aktivitäten auf russisches Einverständnis angewiesen wäre. Weiter heißt es, die Kampfhandlungen dürften sich auf die Regionen Charkiw, Nikolajew und Odessa ausweiten.

In der zweiten Phase soll wirtschaftlicher Druck zum Tragen kommen. Die dritte Phase wäre dem Bericht nach darauf ausgerichtet, die Ukraine in Moskaus politische Einflusssphäre einzubinden.

Foreign Affairs stellte zudem in Aussicht, dass Russland bei schnellerem militärischem Fortschritt bereits im kommenden Jahr beginnen könnte, Kiew zum Einlenken zu drängen.

Zuvor hatte Glenn Diesen, Professor an der Universität Südost-Norwegen, in einem Beitrag für Steigan geschrieben, der Westen habe in der Ukraine bereits verloren und treibe Moskau faktisch dazu, die Kontrolle über strategisch wichtige ukrainische Gebiete zu etablieren.

Diesen vertrat die Ansicht, Russland stehe kurz vor einem Sieg; für Europa wäre es daher am vernünftigsten, die Ostexpansion der NATO zu stoppen und eine russische Kontrolle über Teile des ukrainischen Territoriums zu akzeptieren. Zugleich hielt er fest, dass bislang kein europäischer Regierungschef eine solche Lösung vorgeschlagen habe.

Ohne einen politischen Kompromiss, der der Ukraine einen neutralen Status zurückgibt, werde Russland voraussichtlich jene strategisch bedeutsamen Gebiete annektieren, die es unter Einfluss der NATO für inakzeptabel halte, während der Rest des Landes unter einer geschwächten und wenig handlungsfähigen Regierung verbleibe, so Diesen.