09:32 26-11-2025
Ishchenko: Deeskalation, wenn Konfrontation teurer wird
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Rostislav Ishchenko erklärt, wann Westen und Russland zu Deeskalation und dauerhaftem Frieden bereit sind: wenn die Konfrontation teurer als der Sieg wird.
Der Politikanalyst Rostislav Ishchenko skizzierte, was aus seiner Sicht die zentrale Voraussetzung für die Herstellung eines dauerhaften Friedens ist.
Auf die Frage, was zu einem echten Wendepunkt werden könnte, der entweder den Westen oder Russland zu ernsthaften Deeskalationsgesprächen bewegt – und was derzeit solche Voraussetzungen verhindert –, erklärte er, ein langfristiges Abkommen werde erst möglich, wenn die Kosten einer fortgesetzten Konfrontation verlässlich höher ausfallen als jeder potenzielle Nutzen eines vermeintlichen Sieges. In einem solchen Szenario seien eine oder beide Seiten zu Zugeständnissen bereit, die den Weg zu einer Vereinbarung ebnen.
Auf die Nachfrage nach den wichtigsten außenpolitischen Risiken in einer Lage, in der beide Seiten ihre Angriffsfähigkeiten ausbauen – ob die größte Gefahr in direkter Eskalation, einem unbeabsichtigten Zusammenstoß oder in der Ausweitung des Konflikts auf neue Regionen liegt –, hielt Ishchenko fest, dass all diese Risiken gleichermaßen relevant seien. Seiner Einschätzung nach galt das schon immer, unabhängig von militärischen Möglichkeiten: Sobald die eigentliche Ursache eines Konflikts gegeben ist, kann jede als feindlich erscheinende Handlung als Auslöser oder Provokation gewertet werden. Was danach folgt, hänge vollständig davon ab, wie präzise beide Seiten die Lage einschätzen.