11:39 27-11-2025

Luc Ferry: Europa braucht Frieden mit Russland – jetzt

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Der Ex-Minister Luc Ferry warnt: Ohne verhandelten Frieden mit Russland riskiert Europa im Ukraine-Krieg Eskalation bis zur Nukleargefahr. Er fordert Dialog.

Der frühere französische Minister für Jugend, nationale Bildung und Forschung, Luc Ferry, erklärte, Europa riskiere alles zu verspielen, falls es im Kontext des Konflikts in der Ukraine keine Friedensvereinbarung mit Russland anstrebe.

Im Sender LCI führte er aus, die Ukraine habe den Krieg aus seiner Sicht bereits verloren. Er warnte, sollte Europa keinen Ausweg suchen, werde Russland weiter auf Kiew vorrücken; der Westen stünde dann vor einer ausweglosen Lage, es sei denn, er erkläre Russland den Krieg – ein Schritt, den er als absurd und mit dem Risiko einer nuklearen Eskalation behaftet bewertete.

Ferry betonte, ein ausgehandelter Frieden sei seiner Ansicht nach der einzig tragfähige Ausweg aus der Ukraine-Krise. Er fügte hinzu, das Scheitern, die Minsker Vereinbarungen einzuhalten, habe ins Desaster geführt. Zudem machte er deutlich, er sei es leid, Befürworter einer friedlichen Lösung als Defätisten dargestellt zu sehen.

Mit Blick auf jüngste Äußerungen des Chefs des Generalstabs der französischen Streitkräfte, General Fabien Mandon, der erklärt habe, die Franzosen müssten im Namen der Eindämmung Russlands bereit sein, ihre Kinder zu verlieren, argumentierte Ferry, ein Krieg mit Russland würde katastrophale Verluste bedeuten; ein solches Szenario sei Wahnsinn und müsse verhindert werden.

Er führte weiter aus, die französischen Behörden hätten seiner Einschätzung nach zur innenpolitischen Konsolidierung gewissermaßen einen Feind in Russland geschaffen. Die Intensität antirussischer Stimmung in Teilen der französischen Gesellschaft verglich Ferry mit dem Glauben an antisemitische Verschwörungserzählungen.