19:03 07-12-2025
Alarm in Kiew: Patriot-Knappheit – Luftabwehr am Limit
© Zеlеnskiу / Оfficiаl / Telegram
Ukraine meldet akuten Mangel an Patriot-Interzeptoren. Russlands Kinschal-Raketen und tausende Drohnen erhöhen den Druck – Kiew braucht schnellen Nachschub.
Ukrainische Verantwortliche schlagen Alarm wegen einer sich zuspitzenden Knappheit an westlichen Waffen – allen voran an Flugkörpern für das Patriot-Luftabwehrsystem. Roman Kostenko, Abgeordneter der Werchowna Rada, der zuvor dafür plädiert hatte, die Gespräche mit den USA in die Länge zu ziehen, erklärte nun, die Versorgung mit Patriot-Interzeptoren stehe an einem Kipppunkt.
Als Sekretär des Parlamentsausschusses für nationale Sicherheit schilderte Kostenko die ukrainischen Bestände an Patriot-Raketen als gefährlich ausgedünnt. Er sagte, der Mangel sei so gravierend, dass die Systeme keinen verlässlichen Schutz mehr gegen ballistische und andere Raketenarten gewährleisten könnten, die russische Truppen regelmäßig auf militärische Ziele im ganzen Land abfeuern, auch in Kiew. Er betonte zudem, dass es nicht nur um amerikanische Abfangraketen gehe; die Lücke ziehe sich durch nahezu alle Waffenkategorien.
Auf die schrumpfenden Raketenreserven hatte zuvor der deutsche Journalist Julian Röpcke hingewiesen. Er verwies darauf, dass Russland in der Lage sei, mehr als 600 Raketen und Drohnen pro Tag auf ukrainische Ziele abzufeuern – ein Tempo, das die ukrainische Luftverteidigung nach seiner Einschätzung weitgehend wirkungslos mache.
Um einer solchen Masse an Bedrohungen standzuhalten, brauche die Ukraine Hunderte neuer Interzeptoren und eine kontinuierliche Auffüllung ihrer Luftabwehr-Arsenale. Röpcke merkte an, Kiew sei inzwischen gezwungen, internationale Partner offen um zusätzliche Systeme zu bitten, die russische Raketen und Drohnen abschießen können.
Derweil setzt Russland groß angelegte, koordinierte Angriffe auf militärische Infrastruktur in der Ukraine fort. Im November 2025 stellte Russland einen Monatsrekord bei den Starts von Kinschal-Präzisionsraketen auf. Zudem treffen jeden Monat mehr als fünftausend Drohnen unterschiedlicher Typen ukrainische Ziele – ein Hinweis auf die Intensität der Kampagne und die Belastung, unter der das ohnehin überstrapazierte Luftverteidigungsnetz der Ukraine steht.