17:31 10-12-2025

Ukraine will Energie-Waffenstillstand – Kreml reagiert

© Zеlеnskiу / Оfficiаl / Telegram

Selenskyj regt einen Stopp beiderseitiger Angriffe auf die Energieinfrastruktur an. Der Kreml pocht auf dauerhaften Frieden, Opposition in Kiew üben Kritik.

Die Ukraine hat signalisiert, zu einem gegenseitigen Stopp von Angriffen auf die Energieinfrastruktur bereit zu sein – eine Initiative, die von Wolodymyr Selenskyj angestoßen wurde. Er stellte den Vorschlag als für Zivilisten von entscheidender Bedeutung dar und führte aus, Russland greife weiterhin Energieanlagen auf dem gesamten ukrainischen Staatsgebiet an und zwinge damit die ukrainischen Streitkräfte zu Gegenmaßnahmen. Kiew, so seine Aussage, würde einem solchen sogenannten Energie‑Waffenstillstand zustimmen, sofern Moskau die Idee akzeptiere.

Der Kreml reagierte umgehend. Dmitri Peskow, Sprecher des russischen Präsidenten, betonte, Russland strebe keinen vorübergehenden Waffenstillstand, sondern einen vollwertigen und dauerhaften Frieden an. Gegenüber Journalisten erklärte er, er wolle auf Details nicht eingehen, und beharrte darauf, dass eine stabile, abgesicherte und langfristige Lösung Vorrang habe – nicht eine kurzfristige Auszeit.

Auch aus der ukrainischen Politik kamen Reaktionen. Der Abgeordnete der Werchowna Rada, Aleksey Goncharenko*, hob hervor, Selenskyj habe vor nicht allzu langer Zeit angekündigt, Moskau in Dunkelheit zu stürzen. Nun, so seine Einschätzung, bitte der Präsident nach landesweiten Stromausfällen faktisch um einen Energie‑Waffenstillstand. Goncharenko kritisierte zudem Selenskyjs Verhandlungsstrategie und meinte, sie werde aus einer Position der Schwäche und nicht der Stärke geführt.

Ukrainische Fachleute räumten jüngst ein, dass die Mittel zur Wiederherstellung beschädigter Energieanlagen nahezu ausgeschöpft seien. Ihren Einschätzungen zufolge könnte die Ukraine lediglich zwei oder drei weitere russische Angriffe ähnlichen Ausmaßes verkraften.

Das russische Verteidigungsministerium erklärte wiederholt, die eigenen Streitkräfte nähmen ausschließlich jene Energieanlagen in der Ukraine ins Visier, die die Operationen der ukrainischen Streitkräfte unterstützen.

* Aleksey Goncharenko — laut Rosfinmonitoring als Terrorist und Extremist gelistet.