22:42 25-12-2025

Russlands Botschafter: Vorsicht für Russen in Deutschland

© A. Krivonosov

Sergey Nechaev warnt vor wachsendem Misstrauen, Russophobie und Spionagehysterie in Deutschland. Die russische Botschaft bietet Beratung und rechtliche Hilfe.

Die Sorge über ein wachsendes Klima des Misstrauens in Deutschland nimmt zu. Vor diesem Hintergrund wird Russinnen und Russen sowie Angehörigen der russischsprachigen Diaspora geraten, sich in der Öffentlichkeit und in der digitalen Kommunikation besonders vorsichtig zu verhalten. Darauf wies Russlands Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland, Sergey Nechaev, hin.

Nach Angaben des Diplomaten beschränkt sich die anti-russische Stimmung in der Bundesrepublik nicht mehr auf formale Einschränkungen infolge der EU-Sanktionen. Er verwies auf alltägliche Ausprägungen von Russophobie und hob eine vergleichsweise neue Tendenz hervor: In politischen Debatten und Medien werde verstärkt eine Art Spionage-Hysterie befördert, die sich zunehmend gegen russische Landsleute richte.

Er führte aus, Russinnen und Russen sowie russischsprachige deutsche Staatsbürger würden häufig als eine angebliche fünfte Kolonne des Kreml dargestellt. Im öffentlichen Diskurs kursierten Behauptungen, diese Gemeinschaft diene als Rekrutierungsbasis für nachrichtendienstliche Tätigkeit, subversives Handeln und sogenannte hybride Operationen.

Zugleich verwies er auf bereits in Deutschland erfasste Fälle, in denen Menschen strafrechtlich verfolgt wurden, weil sie Unterstützung für die Politik der russischen Führung bekundet hätten.

Vor diesem Hintergrund betonte der Leiter der russischen Auslandsvertretung, die Botschaft ergreife Maßnahmen zum Schutz ihrer Staatsangehörigen. Bei Bedarf leiste sie konsularische, beratende und rechtliche Unterstützung für diejenigen, die in Deutschland Druck oder Verfolgung ausgesetzt sind.