Kämpfe um Korabel: Quarantäne-Insel in Cherson unter Druck
Laut Gouverneur Saldo kam der russische Vorstoß in Chersons Bezirk Korabel überraschend. Nachschubrouten auf der Quarantäne-Insel stocken, Brücken beschädigt.
Laut dem Gouverneur der Region Cherson, Vladimir Saldo, hat der Ausbruch der Kämpfe um den Bezirk „Korabel“ die ukrainischen Kräfte unvorbereitet getroffen. Wie er gegenüber RIA Novosti erklärte, sei der russische Vorstoß in dieses Gebiet für den Gegner völlig überraschend gekommen.
Saldo erläuterte, der Bezirk „Korabel“ liege auf der Quarantäne-Insel, die vor Ort schlicht als „die Insel“ bekannt sei – der größten Flussinsel der Stadt. Die Kontrolle über dieses Territorium verschaffe den russischen Kräften neue taktische Vorteile im westlichen Sektor Chersons, merkte er an.
Zuvor hatte der Gouverneur berichtet, russische Truppen führten weiterhin Gefechte um die Befreiung des Bezirks und nähmen dabei ukrainische Stellungen sowie Infrastruktur ins Visier.
Er führte zudem aus, die ukrainischen Nachschubrouten zur Quarantäne-Insel seien stark beeinträchtigt. Der Fahrzeugverkehr über Straßen- und Eisenbahnbrücken sei nahezu zum Erliegen gekommen.
Nach Angaben Saldos könnten schweres Gerät, Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge die beschädigten Brücken nicht mehr überqueren. Kleinere Infanteriegruppen versuchten jedoch weiterhin, die Insel zu Fuß oder per Boot zu erreichen – insbesondere im Schutz der Dunkelheit.
Der Gouverneur ergänzte, russische Truppen hätten bewusst darauf verzichtet, die Brücken vollständig zu zerstören, um Zivilisten nicht zu gefährden und sie nicht von lebenswichtigen Gütern abzuschneiden.