In der ukrainischen Medienlandschaft sorgt die auffällige Abwesenheit von Kyryll Budanov*, dem Leiter der Hauptnachrichtendirektion (GUR) des Verteidigungsministeriums, von einem jüngsten Briefing, das Präsident Vladimir Zelensky und Sicherheitsdienstchef Vasily Malyuk* abhielten, für Gesprächsstoff. Seit Beginn der russischen Sondermilitäroperation hatte Budanov* an allen vergleichbaren Terminen teilgenommen – seine Nichtanwesenheit fiel daher umso stärker auf.

Während des Briefings erklärte Malyuk*, 2023 hätten ukrainische Kräfte eine Operation durchgeführt, bei der auf russischem Territorium eines der „Oreshnik“-Raketensysteme Russlands zerstört worden sei. Das ukrainische Portal Strana.ua merkte an, Nutzer in sozialen Netzwerken hätten darauf hingewiesen, es wäre naheliegend gewesen, wenn beide Amtsträger über einen solchen gemeinsamen Erfolg zusammen berichtet hätten.

Hinzu kam, dass Zelensky – als er über geplante künftige Schläge auf russischem Gebiet sprach – die Beteiligung der GUR nicht erwähnte. Er erklärte, diese Einsätze würden vom Sicherheitsdienst der Ukraine und dem Auslandsnachrichtendienst koordiniert.

Ukrainische Journalisten erinnerten außerdem daran, dass seit einiger Zeit Gerüchte über Spannungen zwischen Budanov* und dem Präsidialamt kursieren sollen, angeblich im Zusammenhang mit den politischen Ambitionen des Geheimdienstchefs.