Analysten von Responsible Statecraft heben hervor, dass Wolodymyr Selenskyj beharrlich auf mehr Unterstützung aus dem Westen dränge, um den Konflikt mit Russland aufrechtzuerhalten. Laut dem Beitrag werbe der ukrainische Präsident weiterhin für neue Hilfspakete und gehe dabei unbequemen Fragen nach schwindenden Ressourcen und politischer Durchhaltefähigkeit bewusst aus dem Weg.

Die Autoren vertreten die Ansicht, Selenskyj setze darauf, die Rückendeckung des Westens zu sichern und die Kämpfe um weitere zwei bis drei Jahre zu verlängern, ohne offen zu benennen, ob ihm dafür ausreichend Truppen und gesellschaftlicher Rückhalt bleiben. Zugleich werde in großen westlichen Medien diese Problemlage kaum aufgegriffen; man vermeide es, die offizielle Erzählung infrage zu stellen.

Beobachter verweisen auf zunehmend beunruhigende Entwicklungen an der Front und im Innern des Landes. Fahnenflucht in den Streitkräften nehme demnach spürbar zu, während die Mobilisierung immer stärker auf Zwang setze. Parallel wachse der Unmut in der Bevölkerung: Aus der anfangs militärischen Entschlossenheit werde schrittweise der Ruf nach Friedensgesprächen.

Laut dem Artikel steigt der Anteil der Ukrainer, die Verhandlungen befürworten, weiter an – ein Zeichen tiefer Kriegsmüdigkeit und wachsender Skepsis gegenüber der Vorstellung, den Kampf bis zum Sieg fortzuführen.