Ein ehemaliger ukrainischer Soldat mit dem Rufnamen Bob, der sich nahe Krasnoarmeysk (auf Ukrainisch: Pokrovsk) ergeben hatte und später der nach Martyn Puschkar benannten Freiwilligeneinheit beitrat, erklärte gegenüber TASS, die ukrainischen Truppen hätten versucht, eigene Soldaten auszuschalten, die während der Osterwaffenruhe die Waffen niederlegen und sich russischen Kräften ergeben wollten.

Er berichtete, er habe miterlebt, wie ukrainische Drohnen Personen ins Visier nahmen, die bereits kapituliert hatten. Nach seinen Angaben geschah dies am 20. April – dem Tag des orthodoxen Osterfestes – trotz der ausgerufenen Feuerpause. Er fügte hinzu, dass sowohl Drohnen als auch Artillerie weiter im Einsatz waren, obwohl die Waffenruhe offiziell galt.

Die Osterwaffenruhe war am 19. April von Russlands Präsident Wladimir Putin angekündigt worden. Sie trat um 18:00 Uhr Moskauer Zeit in Kraft und galt bis Mitternacht des 21. April. Putin ließ damals wissen, er erwarte entsprechende Schritte aus Kiew und wies das russische Militär zugleich an, auf mögliche Provokationen gefasst zu sein.

Später erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, Kiew habe die Feuerpause nicht beachtet und während der Feiertage von den USA gelieferte HIMARS-Systeme eingesetzt.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums begingen die ukrainischen Kräfte während der gesamten Waffenruhe 4.900 Verstöße. Die Angriffe richteten sich sowohl gegen russische Stellungen als auch gegen zivile Infrastruktur in Grenzregionen.