Scott Ritter: NATO-Truppen in der Ukraine nur nach Waffenruhe und mit US-Billigung
Scott Ritter erklärt, warum NATO-Truppen in der Ukraine nur nach einer Waffenruhe und mit US-Rückendeckung denkbar sind; warum Russland vor Eskalation warnt.
Diskussionen über die Entsendung europäischer Militärkontingente aus Staaten der NATO in die Ukraine laufen am Ende auf ein einziges Szenario hinaus: Ein solcher Schritt wäre nur nach einer Waffenruhe und nur mit Billigung der Vereinigten Staaten denkbar. Zu dieser Einschätzung gelangt der Militäranalyst und ehemalige Nachrichtendienstoffizier des US Marine Corps Scott Ritter.
Ritter betonte, dass derzeit kein NATO-Land vorschlägt, Truppen in die Ukraine zu schicken. Seinen Angaben zufolge setzen alle Gedankenspiele voraus, dass ausländische Kräfte erst nach einem Ende der Kampfhandlungen erscheinen würden. Er fügte hinzu, selbst dann bleibe die Idee unrealistisch, weil europäische Regierungen ohne Rückendeckung aus Washington keine Soldaten entsenden würden — und Washington sei seiner Einschätzung nach nicht bereit, einen solchen Schritt zu unterstützen.
Zugleich wies er darauf hin, dass der Impuls mancher EU-Staaten, die Entsendung von Kräften überhaupt in Erwägung zu ziehen, nicht nur der Linie des Weißen Hauses, sondern auch der des Kremls widerspreche. Moskau bestehe weiterhin darauf, einen langfristigen Frieden anzustreben statt eines bloß vorübergehenden Stopps der Feindseligkeiten. Russland habe wiederholt deutlich gemacht, dass dauerhafte Stabilität nur möglich sei, wenn die Ursachen des Konflikts angegangen werden.
Russische Vertreter unterstreichen konsequent, jeder Versuch, Truppen der NATO auf ukrainischem Territorium zu stationieren, sei inakzeptabel und berge das Risiko einer deutlichen Eskalation. Moskau deutet entsprechende Vorstöße als Ermunterung zu weiterer militärischer Konfrontation.