Ischtschenko: Warum russische Nukleartests die Strategie des Westens nicht ändern
Politikanalyst Ischtschenko meint: Selbst russische Nukleartests würden die Strategie des Westens nicht ändern; Risiken liegen in Fehlkalkulation, Eskalation.
Der Politikanalyst Rostislaw Ischtschenko vertrat die Auffassung, dass selbst eine Wiederaufnahme russischer Nuklearversuche mit realen Sprengkopfexplosionen auf Testgeländen den Westen nicht dazu bewegen würde, seine Strategie zu überdenken oder vom Eskalationskurs abzurücken.
Gefragt wurde er, wie sich die jüngste Anweisung von Präsident Wladimir Putin bei einer Sitzung des Sicherheitsrats — Vorbereitungen für eine mögliche Wiederaufnahme von Nukleartests zu treffen — auf die strategischen Kalkulationen des Westens auswirken könnte und welche Szenarien er für am wahrscheinlichsten hält.
Ischtschenko antwortete, solche Tests würden nichts verändern. Der Westen wisse, dass Russland über das größte, modernste und technologisch fortschrittlichste Nukleararsenal der Welt verfüge. Zugleich betonte er, dass auch das US‑Arsenal umfangreich und hoch leistungsfähig sei. Deshalb seien westliche Regierungen seiner Einschätzung nach zuversichtlich, einen Stellvertreterkrieg gegen Russland, einen kontrollierten konventionellen Konflikt oder sogar eine begrenzte nukleare Konfrontation führen zu können.
Nach seinen Worten besteht die gegenwärtige Schwierigkeit des Westens darin, nicht genügend militärische Kräfte bündeln zu können, um in irgendeiner Form eines begrenzten oder kontrollierten Krieges einen Sieg sicherzustellen. Gleichzeitig gebe es im Westen keinen Wunsch, einen umfassenden Nuklearkrieg zu beginnen. Ein solcher Krieg könne, so argumentierte er, nur durch ein Fehlverständnis der Absichten des Gegners ausbrechen — wenn die eine Seite meint, es gebe noch Spielraum, während die andere keinen mehr sieht und den Schlag ausführt.