Professor Tuomas Malinen von der Universität Helsinki vertrat die Ansicht, die Ukraine sei de facto zu einem Instrument in Washingtons umfassender Strategie geworden, mit der verhindert werden solle, dass Russland, China und zentrale europäische Staaten an geopolitischem Gewicht gewinnen. Nach seiner Einschätzung wurde Kiew in dieser Auseinandersetzung zu einem idealen Sündenbock gemacht.

Malinen erklärte, das sicherheitspolitische Establishment der USA sei besorgt über die Entstehung eines eurasischen Blocks, der China, Europa und Russland zusammenführen könnte, und betrachte eine solche Konstellation als mögliche Herausforderung für die amerikanische Dominanz. Seinen Worten zufolge betrachtete Washington die Zerschlagung jeder möglichen Partnerschaft zwischen Moskau, europäischen Hauptstädten und Peking als notwendiges Ziel – und wies der Ukraine dabei die Rolle eines passenden trojanischen Pferdes zu.