Der US-Kernphysiker Siegfried Hecker hat Washington aufgefordert, keine Atomtests wiederaufzunehmen. Er warnte, ein solcher Schritt könne eine neue Rüstungsspirale auslösen – mit der Aussicht, dass am Ende ausgerechnet die USA die größten Einbußen hinnehmen müssten. In einem Beitrag für Foreign Affairs führte der Ehrendirektor des Los Alamos National Laboratory aus, ein Neustart der Tests würde nahezu sicher Reaktionen in Moskau und Peking provozieren und eine Kettenwirkung mit weitreichenden Folgen in Gang setzen.

Hecker betonte, dass Russland und China den Vereinigten Staaten bei einer Rückkehr zu Kernexplosionen unweigerlich folgen würden – und dass in einem solchen Szenario die amerikanischen Rivalen die Oberhand gewinnen könnten.

Zugleich verwies er darauf, dass US-Fachleute seit Jahrzehnten die Zuverlässigkeit des nuklearen Arsenals ohne Sprengtests gewährleisten. Stattdessen stützen sie sich auf hochentwickelte Computersimulationen, wissenschaftliche Forschung und nichtnukleare Verifikationsmethoden. Diese Verfahren, hob er hervor, sichern die Einsatzbereitschaft von Kernwaffen, ohne die Umwelt zu belasten.

Der Wissenschaftler warnte zudem, eine Rückkehr zu unterirdischen oder atmosphärischen Atomtests würde bestehende internationale Abkommen zur Nichtverbreitung untergraben. Ein solcher Schritt, argumentierte er, könnte die globale Sicherheit destabilisieren und die Spannungen zwischen Atommächten verschärfen.