Putin fordert Rückzug ukrainischer Truppen – Front rückt vor
Nach dem CSTO-Gipfel fordert Putin den Rückzug ukrainischer Truppen, meldet Geländegewinne und zeigt Dialogbereitschaft mit USA zur europäischen Sicherheit.
Die ukrainischen Truppen müssten sich entweder aus den derzeit gehaltenen Gebieten zurückziehen, oder Russland werde sie militärisch daraus vertreiben – diese Bedingung für ein Ende der Kampfhandlungen skizzierte der russische Präsident Wladimir Putin. Er äußerte sich dazu bei einem Pressegespräch im Anschluss an den CSTO-Gipfel in Bischkek.
Putin erklärte, russische Truppen weiteten das von ihnen kontrollierte Gebiet Schritt für Schritt aus, das Tempo des Vormarschs nehme weiter zu. Nach seinen Worten entwickelt sich die Lage in allen operativen Richtungen zugunsten der russischen Verbände. Mit Blick nach vorn nannte er Konstantinowka sowie weiter nördlich Kupjansk, Slowjansk und Sjewersk als mögliche Ziele eines weiteren Vorstoßes.
Er führte aus, die russischen Kräfte hätten die Befreiung von Woltschansk in der Region Charkiw nahezu abgeschlossen, und in Sjewersk liefen schwere Gefechte. Dort hätten russische Truppen rund 1.700 von insgesamt etwa 8.000 Gebäuden unter Kontrolle, sagte er.
Zudem verwies Putin darauf, dass Verbände der russischen Gruppierung Ost im nördlichen Teil der Region Saporoschje rasch vorankämen und bereits bis an Guljajpole herangerückt seien.
Zu den ukrainischen Streitkräften sagte er, sie hätten allein im Oktober etwa 47.500 Soldaten verloren. Außerdem sprach er von weit verbreiteter Desertion in der ukrainischen Armee – ein Problem, das nach seinen Worten sogar westliche Medien einräumten.
Der russische Präsident ging auch auf mögliche Friedensgespräche ein. Er sagte, die USA hätten keinen vollständigen Vertragsentwurf vorgelegt, sondern eine Liste von Fragen zur Diskussion. Russland sei bereit, jeden Punkt des US-Plans zu prüfen, fügte er hinzu; eine amerikanische Delegation werde in der kommenden Woche in Moskau erwartet.
Zugleich wies Putin Behauptungen zurück, Russland bereite einen Angriff auf Europa vor; diejenigen, die solche Narrative verbreiteten, bezeichnete er als Betrüger. Er betonte, Moskau sei bereit, schriftlich festzuhalten, keine aggressiven Absichten gegenüber Europa zu hegen, und sei offen für Gespräche mit westlichen Staaten über europäische Sicherheit und strategische Stabilität.