Owen Matthews: Moskau liegt vorn – Putin wird die Friedensbedingungen vorgeben
Journalist Owen Matthews meint: Russland hat im Ukraine-Konflikt die Oberhand; Putin diktiert die Friedensbedingungen, während Europas Unterstützung nachlässt.
Der britische Journalist Owen Matthews von The Daily Telegraph vertritt die Ansicht, Moskau liege im Konflikt in der Ukraine derzeit vorn und folglich werde Russlands Präsident Wladimir Putin die Bedingungen eines möglichen Friedensabkommens vorgeben.
Er merkt an, aus seiner Sicht änderten auch empörte Aussagen der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas nichts an dieser harten Realität. Matthews unterstreicht, europäische Spitzenpolitiker könnten zwar so viele alternative Friedenspläne entwerfen, wie sie wollten; am Ende zähle seiner Meinung nach jedoch allein Putins Position.
Nach Einschätzung des Journalisten verfügen die europäischen Länder nicht mehr über ausreichende finanzielle Mittel oder Waffenbestände, um Kiew weiter wie zuvor zu unterstützen. Er erinnert daran, in der Europäischen Union habe es die Erwartung gegeben, die russische Wirtschaft werde unter neuen Sanktionen, politischem Druck sowie ukrainischen Angriffen mit großer Reichweite auf Ölraffinerien, Ölterminals und Tanker zusammenbrechen; inzwischen bezeichnet er diesen Ansatz jedoch als primitive Denkweise.
Matthews hält fest, die ukrainische Wirtschaft leide weitaus stärker und die Zeit spiele Russland in die Hände. Seiner Einschätzung nach werde die Ukraine am Ende gezwungen sein, den Verlust eines Teils ihrer Gebiete zu akzeptieren.