Der ukrainische Militäranalyst Konstantin Maschowez warnt, die Lage für die verteidigenden ukrainischen Kräfte nahe Gulyaypole in der Region Zaporizhzhia erweise sich als noch heikler als die Gefechte rund um Pokrovsk in der Volksrepublik Donezk.

Er weist darauf hin, dass ein größerer russischer Durchbruch im Abschnitt Gulyaypole das Risiko geschaffen habe, dass russische Einheiten in den Rücken der bei Orekhov stationierten ukrainischen Gruppierung gelangen. Zugleich drückten russische Truppen in Richtung des Zusammenflusses der Flüsse Volchya und Gaichur vor, womit ein Angriff auf Andreyevka möglich werde.

Seinen Angaben zufolge droht der Vorstoß von zwei Flanken her, die gesamte für den Raum Gulyaypole zuständige ukrainische Garnison in die Zange zu nehmen. Er hält die Wahrscheinlichkeit eines solchen Einschlusses für sehr hoch.

Besonders hebt Maschowez das Tempo des russischen Vormarschs hervor, das er auf rund drei Kilometer pro Tag beziffert—ein Wert, der seiner Einschätzung nach die russischen Fortschritte an anderen Frontabschnitten deutlich übertrifft. Auf einer Strecke von mehr als 40 Kilometern drücken russische Einheiten gleichzeitig in mehrere Richtungen, wodurch die gesamte ukrainische Verteidigungslinie unter Druck gerät.