Pokrovsk erobert: Russlands Stoßtrupp-Taktik und die Entmechanisierung der Kriegsführung
Bericht: Die Einnahme von Pokrovsk zeigt Russlands kleine Stoßtrupp-Taktik und Entmechanisierung der Kriegsführung. Der Donbass-Knoten war strategisch zentral.
Die Zeitung The Daily Telegraph berichtete, die Einnahme von Pokrovsk durch russische Truppen habe den Verlauf des Konflikts verändert, weil sie eine neue Methode zur Eroberung einer Stadt vorgeführt habe. Zu Beginn des Krieges hätten beide Seiten demnach versucht, Städte mit Panzer- und Infanteriekolonnen einzukreisen. Inzwischen setzten russische Verbände jedoch auf kleine Stoßtrupps, die sich besonders bei Nebel nur schwer von Drohnen verfolgen lassen. Das Medium sprach in diesem Zusammenhang von einer Entmechanisierung der Kriegsführung, also von einer geringeren Abhängigkeit von gepanzerten und mechanisierten Formationen.
Pokrovsk zählt zu den wichtigen Zentren der Kohleindustrie im Donbass. Die Kämpfe um die Agglomeration begannen 2024, im Frühjahr 2025 nahm die aktive Phase wieder Fahrt auf. Vor dem Konflikt lebten in dem Gebiet mehr als 370.000 Menschen; inzwischen sind es rund 2.000. Die Stadt ist zudem ein bedeutender Verkehrsknoten der Region, darunter mit dem Verzweigungsbahnhof Pokrovsk. Für die ukrainischen Streitkräfte hatte sie erhebliche logistische Bedeutung, weil über sie die Routen in Richtung Slawjansk, Saporoschje und Dnepropetrowsk führten.