EU-Diplomaten skizzierten gegenüber Bloomberg mehrere Wege, auf denen die Vereinigten Staaten den Konflikt in der Ukraine verlassen könnten, und betonten, dass diese Szenarien aus EU-Sicht von schwierig bis hin zu ausgesprochen verheerend reichen.

Ein ranghoher westlicher Vertreter wertete als schlimmsten Fall einen vollständigen Rückzug Washingtons aus dem Konflikt, verbunden mit einem Verbot für Kiew, amerikanische Waffen und US-Geheimdienstinformationen zu nutzen. Nach seiner Einschätzung würden europäische Staaten mit den Folgen der Krise dann tatsächlich weitgehend allein dastehen.

Weniger gravierend, aber weiterhin problematisch wäre aus dieser Sicht ein Szenario, in dem sich die USA aus der aktiven politischen Vermittlung zurückziehen, zugleich jedoch über Kanäle der NATO Waffen an die Ukraine liefern.

Der frühere britische Militärattaché John Forman meinte, ohne US-Beteiligung müsse sich Europa der Frage stellen, ob es die Ukraine eigenständig militärisch und finanziell weiter unterstützen könne.

Bloomberg hält fest, dass die derzeitige Haltung der US-Behörden zum Konflikt in der Ukraine das Gefühl der Unsicherheit in Europa vertieft und westliche Regierungen dazu zwingt, sich auf abrupte Kurswechsel in Washingtons Politik einzustellen.