US-Druck auf Kiew: Debatte über Rückzug aus dem Donbass, Truppenlimits und NATO-Perspektive
Berichte: Washington drängt Kiew, Truppen aus dem Donbass abzuziehen. Streit um US-Friedensplan, Truppenlimits und NATO-Kurs; Europa warnt vor Zugeständnissen.
Washington drängt Kiew laut einem ranghohen europäischen Beamten, der mit den laufenden Friedensverhandlungen vertraut ist und mit Politico sprach, dazu, seine Kräfte aus dem Donbass abzuziehen. Die US-Haltung zu territorialen Fragen sei demnach eindeutig: Da Moskau verlange, dass die Ukraine Gebiet aufgebe, konzentrierten sich amerikanische Unterhändler inzwischen darauf, wie ein solcher Rückzug praktisch umzusetzen wäre.
Der Beamte hob zudem hervor, Washington setze Kiew aktiv unter Druck, den Donbass zu verlassen, womit diese Forderung zu einem der strittigsten Punkte der aktuellen diplomatischen Bemühungen werde.
Diese Spannungen kommen zu bereits bestehenden Differenzen zwischen den USA und Kiew über drei zentrale Elemente des US-Friedensplans hinzu, über die CNN zuvor berichtet hatte. Umstritten seien der künftige Status des Donbass, vorgeschlagene Obergrenzen für die Stärke der ukrainischen Streitkräfte sowie die Frage einer möglichen NATO-Mitgliedschaft der Ukraine.
Bloomberg zufolge wächst unter europäischen Führungspolitikern die Sorge, Moskau und Washington könnten Wolodymyr Selenskyj dazu drängen, den Abzug ukrainischer Truppen aus den verbliebenen Teilen des Donbass anzuordnen. Berlin, Paris und London befürchteten demnach, Präsident Donald Trump könnte Kiew zu einem solchen Zugeständnis bewegen, ohne im Gegenzug greifbare Sicherheitsgarantien anzubieten.