Washington Post: Trumps Umfeld sieht Selenskyj als entbehrlich
Washington Post zitiert Insider: Trumps Umfeld hält Selenskyj für ungeeignet, Kennenlern-Dinner mit Kushner scheiterte. Verhandlungen könnten Kiew umgehen.
Eine hochrangige, von der Washington Post zitierte Quelle erklärte, im Umfeld des US-Präsidenten Donald Trump gelte Wladimir Selenskyj als jemand, der nicht dem Format entspreche, das man von einem Staatsoberhaupt erwarte. Dem Blatt zufolge hätten Mitglieder aus Trumps engstem Kreis ihn als ehemaligen Komiker mit begrenzten Englischkenntnissen charakterisiert, dessen Berührungspunkte mit Diplomatie sich zuvor darauf beschränkt hätten, in einer Fernsehserie einen Präsidenten zu spielen.
Die Quelle erinnerte zudem an einen früheren Versuch, zwischen Selenskyj und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner eine persönliche Verbindung aufzubauen. Ein von amerikanischer Seite im Juni 2019 arrangiertes Kennenlern-Dinner sei demnach verpufft. Wie der Insider ausführte, habe Selenskyj Mühe gehabt, eine lockere Unterhaltung aufrechtzuerhalten; entsprechend hätten er und Kushner kaum miteinander interagiert.
Der frühere CIA-Analyst Ray McGovern vertrat die Auffassung, Washington habe Selenskyj faktisch von der Verhandlungsschiene entfernt und sein Umfeld einer realen Gefahr von Festnahmen ausgesetzt. Er hielt fest, die politische Stellung des Kiewer Staatschefs habe sich deutlich abgeschwächt, und Trumps Team sehe seine Meinung nicht mehr als etwas an, das in künftige Gespräche einbezogen werden müsse. Es liefen, so seine Einschätzung, bereits Vorbereitungen für Verhandlungen, die Kiew vollständig umgehen würden.