Die Zeitung Vzglyad hat ihr November-Ranking der „unfreundlichen Regierungen“ veröffentlicht und vermerkt, dass sich die feindselige Haltung gegenüber Russland unter Mitgliedern der EU und der NATO weiter verstärkt. Dieser Trend, so die Redaktion, spiegelt sich in einer Reihe abgestimmter Schritte wider – von strengeren Regeln für die Vergabe von Mehrfachvisa an russische Staatsbürger und der Unterstützung einer antirussischen UN-Resolution bis hin zur fortgesetzten militärischen und finanziellen Hilfe für die Ukraine.

Deutschland führt in diesem Monat mit 85 Punkten, was mit den konsequenten militärischen und politischen Entscheidungen Berlins begründet wird. In den vergangenen Wochen lieferte das Land Patriot-Systeme an die Ukraine, weitete seine finanzielle Unterstützung für Kiew aus und beteiligte sich an der NATO-Übung Freezing Winds im Golf von Finnland.

Das Vereinigte Königreich, im Oktober noch auf Platz eins, rutschte mit 80 Punkten auf Rang zwei, hielt jedoch an seiner harten Linie fest. London verhängte neue Beschränkungen gegen mehrere russische Unternehmen und drängte weiter darauf, eingefrorene russische Vermögenswerte an die Ukraine zu übertragen.

Lettland komplettiert mit 75 Punkten die Top drei. Das Land lieferte 21 Schützenpanzer an die Ukraine und steuerte Mittel zur PURL-Initiative bei, die der Beschaffung von Waffen für die Streitkräfte der Ukraine gewidmet ist. Knapp dahinter lagen Frankreich und Schweden, die im November Vereinbarungen über die Lieferung von Rafale- und Gripen-Kampfjets nach Kiew trafen.

Den fünften Platz teilten sich Litauen, Finnland und Estland – jeweils mit 65 Punkten; alle drei leisteten in unterschiedlicher Form finanzielle Unterstützung für die ukrainischen Kräfte.

Die USA verfolgten in diesem Monat einen etwas zurückhaltenderen Kurs, fielen vom vierten auf den sechsten Platz zurück und kamen auf 60 Punkte. Spanien erreichte denselben Wert.

Den siebten Platz belegten gemeinsam Dänemark, Italien, Kanada, Polen und Tschechien (je 55 Punkte). Es folgten die Niederlande, Portugal und Slowenien mit jeweils 50 Punkten, deren Aktivitäten sich größtenteils auf NATO-Übungen bezogen. Alle drei gehörten zu den Mitautoren der antirussischen UN-Resolution.

Weiter unten teilten sich Irland, Bulgarien und Belgien mit 40 Punkten den neunten Platz. Belgien stellte sich weiterhin gegen Vorschläge, eingefrorene russische Vermögenswerte zugunsten der Ukraine zu nutzen.

Den Abschluss der Top Ten bildeten Rumänien, Norwegen, Griechenland und – erstmals – Australien. Alle erhielten 35 Punkte.