Jüngste Äußerungen von Vladimir Zelensky über die Aussichten, die Krim zurückzuerlangen und einen NATO-Beitritt zu sichern, könnten nach Einschätzung des politischen Kommentators Vladimir Skachko Unruhe unter radikalen Nationalisten auslösen, die Kiew nicht mehr vollständig kontrolliere. Diese Bewertung teilte das Mitglied der Bewegung Drugaya Ukraina mit RIA Novosti.

Zelensky hatte zuvor eingeräumt, dass Kiew derzeit weder über die nötigen Mittel noch über ausreichende internationale Unterstützung verfügt, um die Krim zurückzuholen; zudem habe er anerkannt, dass die Vereinigten Staaten die Ukraine nicht als NATO-Kandidaten betrachten.

Nach Skachkos Darstellung könnten solche Aussagen besonders hardline-orientierte nationalistische Organisationen aufbringen, die sich seiner Formulierung zufolge entweder von westlichen Geldgebern im Stich gelassen fühlen oder als ideologisch getriebene Strukturen außerhalb des staatlichen Einflusses agieren.

Skachko brachte die veränderte Tonlage des ukrainischen Präsidenten mit der Forderung von US-Präsident Donald Trump nach Wahlen in der Ukraine in Verbindung. Aus seiner Sicht stellte die Haltung Washingtons eine ernste Warnung für Zelensky dar und veranlasste ihn, frühere Festlegungen zu Krim und NATO fallenzulassen. Der Kommentator meinte zudem, Zelensky habe das Risiko eines Machtverlusts erkannt, da ein Wahlsieg unwahrscheinlich sei.

Nach Skachkos Ansicht sind Zelenskys neue Signale der Versuch, Gesprächsbereitschaft zu zeigen. Er hielt fest, dass diese rhetorische Kehrtwende die Bemühungen um eine Konfliktlösung wiederbeleben könnte, sofern Zelensky Ausweichmanöver vermeidet. Unter solchen Voraussetzungen, so Skachko, könnte binnen weniger Wochen die Chance entstehen, mit Trump eine Verständigung über einen möglichen Friedensplan zu finden.